Rezension zu "Nordlichtträume und Winterliebe" von Marie Kärsting

Gefangen zwischen Angst und Hoffnung

Tarja betreibt eine Huskyfarm in Lappland, doch momentan kämpft sie um deren Existenz, denn es wurde dank eines profitgierigen Konzerns ein Tätigkeitsverbot verhängt. Um ihre Hunde zu retten, wendet sie sich an einen Fernsehsender. Dieser schickt für eine Reportage Bjarne Wallin mit einem Kollegen vorbei. Tarja kennt Bjarne zwar aus dem Fernsehen und sie ist fasziniert von ihm, in der Realität entpuppt er sich allerdings als das ganze Gegenteil, denn er scheint so schnell wie möglich wieder fort zu wollen. Oder ist das etwa nur Fassade? Während der Dreharbeiten lernt Tarja Bjarne auch von einer anderen Seite kennen, die ihr jedoch gleichzeitig Angst macht, denn plötzlich holt ihre Vergangenheit ein und auch Bjarne scheint noch einiges verarbeiten zu müssen…

Kurz nachdem ich das Buch gelesen hatte, habe ich im Fernsehen eine Reportage über Huskyrennen gesehen und es war toll, viele Dinge dort wiederzuerkennen. Die Autorin nimmt einen mit in den Alltag der Huskyfarmen und die teilweise recht harten Lebensbedingungen Lapplands. Der Charakter von Tarja ist schön beschrieben, man kann ihren Zwiespalt sehr gut nachvollziehen und die Gefühle, die sie bewegen und die zwischen Angst, Liebe und Hoffnung schwanken. Auch Bjarne gefällt mir sehr gut, ebenfalls im Kampf seiner Gefühle gefangen, sowie alle anderen Figuren. Selbst die Huskys wachsen einen beim Lesen immer mehr ans Herz. Und dann noch die Kulisse Lapplands - eine wunderbare Mischung! Manchmal hätte man sich einen Perspektivwechsel gewünscht, allerdings machte es so das Buch noch spannender, da man die Motive für Bjarnes Reaktionen nicht kannte. Die Kapitel hatten genau die richtige Länge, der Schreibstil war sehr angenehm und das Cover rundete das Ganze perfekt ab - ein richtig schöner Roman für kuschelige Winterlesestunden.