Liebe auf den zweiten Blick
Sophie sollte eigentlich glücklich sein, hat sie doch gerade erst eine Traumhochzeit gefeiert. Doch leider sieht die Realität ganz anders aus und so ist Sophie von einer Minute auf die andere auf sich alleine gestellt, als sie ihren Mann verlässt. Aber wohin soll sie nun gehen? Schließlich hat sie keinerlei Ausbildung. Doch das Geld für die Unterbringung ihres Pferdes muss unbedingt beschafft werden. Zum Glück darf sie auf dem Gestüt als Hilfskraft anfangen. Aber ein Problem gibt es doch – Felix, den Gutshofverwalter, der Sophie wie den Rest ihrer Familie für ziemlich hochnäsig hält. Das scheint allerdings auf Gegenseitigkeit zu beruhen, denn auch Sophie hält zunächst nicht allzu viel von Felix. Doch dann geschehen Dinge auf dem Gutshof, die nur gemeinsam überstanden werden können und Sophie und Felix lernen sich plötzlich in einem ganz neuen Licht kennen.
Mit Sophie hatte ich anfangs so meine Probleme. Sie hat sich sehr von ihren Eltern beeinflussen lassen, keine Ausbildung, weil man ihr (und sie sich selbst schließlich auch) nichts zugetraut hat. Die LRS als Grund dafür anzuführen ist für mich weniger nachvollziehbar als die Prüfungsangst an sich, denn ich kenne viele Menschen mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten, aber niemanden, der deswegen keinerlei Beruf ergriffen hätte. Das ist schon ein besonderer Fall. Als Sophie sich dann aber abnabelt, wird sie mir deutlich sympathischer. Die Welten von Felix und Sophie scheinen vertauscht, denkt sie von ihm im Prinzip wie er von ihr. Über die Liebe zu den Pferden finden sie zueinander.
Dieses Buch hat meiner Meinung nach etwas weniger Lokalkolorit als andere Romane der Autorin, dennoch hatte ich viel Spaß beim Lesen und es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Die Kapitel hatten eine angenehme Länge, die sich zusammen mit dem flüssigen Schreibstil zu einem kurzweiligen Lesevergnügen verbanden. Schön für warme Sommerabende auf dem Balkon oder eine Tasse Tee und den Katzen im Arm auf dem Sofa.
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