Zwischen Herz- und Familienchaos
Chrissie will Weihnachten bei ihren Eltern verbringen, doch sie verpasst ihren Zug. Jonas, der dafür ein Stück weit verantwortlich ist, bietet ihr an, sie mitzunehmen. Da zu Hause angekommen Chrissies komplette Chaosfamilie versammelt ist, freut sie sich darauf, Jonas wiederzusehen, mit dem sie sich auf der Fahrt gut unterhalten hat. Und so ziehen die beiden in den nächsten Tagen immer wieder los, um Zeit miteinander zu verbringen. Dies müssen sie heimlich tun, da Chrissie keine Lust auf familiäre Verhörungen hat. Doch dann passieren einige Dinge, die Chrissies und Jonas aufkeimende Gefühle füreinander ordentlich durcheinanderwirbeln und das Chaos komplett machen und da zeigt sich, dass Chrissies Familie vielleicht doch nicht so verrückt ist…
Besonders gefallen haben mir Jonas und seine Freunde. Chrissies Familie war schon sehr überspitzt dargestellt, was einerseits zur Entwicklung der Geschichte passte, an manchen Stellen aber auch wirklich anstrengend war. Dass die beiden Schwestern Chrissies da noch zu Hause wohnten, war schon bemerkenswert. Von daher hat mich die Entwicklung zum Ende hin sehr gefreut. Die Sprache war mir mitunter etwas zu gestelzt, statt Umgangssprache wurde häufig Schriftsprache verwendet (Präteritum statt Perfekt). Das passte vielleicht zu Onkel Paul, dem wandelnden Lexikon, klang aber gerade bei den jüngeren Figuren unnatürlich. Die Weihnachtsstimmung ging leider völlig unter und gefühlt passierte gerade zu Beginn kaum etwas außer Essen und Spazierengehen im Schnee. Und doch hatte die Geschichte etwas, das mich abholen konnte, was beim Hörbuch auch durch die Sprecherin unterstützt wurde. Die Story lebt ein bisschen von ihren Gegensätzen: einerseits total überdreht, wenn die Handlung bei Chrissies Familie stattfindet, andererseits ruhig und unschuldig, wenn Chrissie sich mit Jonas draußen im Schnee trifft. Insgesamt also noch Potenzial nach oben, aber dennoch unterhaltsam zu hören.
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