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Rezension zu "Der Tote vom Kniepsand - Mila Fochs Bd. 1" von Magnus Holst

 

Die Samthandschuhe zu Hause gelassen

 

 

 

 

Mila Fochs hat bei einem Ermittlungsfall Mist gebaut. Jetzt erhält sie eine letzte Chance, indem sie den Mord eines Geschäftsmanns am Strand von Amrum aufklärt. Doch sie hat noch immer mit den Dämonen ihrer Vergangenheit zu kämpfen, die sich auf ihre Arbeit auswirken. Aber auch die neuen Kollegen machen es ihr nicht leicht, schließlich dringt jemand Neues in ihr beschauliches Territorium ein. Und die Verdächtigen sowie die Zeugen fordern Mila ebenfalls alles ab. Nur der Alkohol und ein Fotograf sind Mila zugetan, aber kann sie Daniel trauen?

 

 

Ich fand den Charakter der Mila Fochs sehr gewöhnungsbedürftig, ihre Befragungen führt sie ohne Samthandschuhe und Fingerspitzengefühl, dafür mit einer ordentlichen Portion Ruppigkeit und Sarkasmus durch. Wenn man in ihre Vergangenheit eintaucht, die der Autor nach und nach weiter aufdeckt, ist dies sicherlich bis zu einem gewissen Maß nachzuvollziehen. Dass man mit diesem Verhalten dennoch in der Realität durchkommen könnte, ohne sofort suspendiert zu werden, finde ich allerdings beängstigend. Interessant auch die unterschiedlichen Wahrnehmungen. So beschreibt Mila einige Personen bzw. deren Auftreten als widerlich, sie selbst übergibt sich aber und wischt es am Ärmel ab und müsste demzufolge ebenso riechen wie die, die sie verurteilt. Andererseits bezeichnet sie sich aber auch selbst immer wieder als Wrack, es klingt fast wie eine Entschuldigung für ihr Verhalten. Dass sie nicht sieht oder erkennen will, dass sie dringend eine Therapie bräuchte und sie auch vom Dienstherrn keine verordnet bekommt, finde ich traurig.

 

Magnus Holst streut zwischendurch Kapitel ein, die zunächst nichts mit dem Fall bzw. der Story zu tun haben scheinen, diese haben aber letztendlich die Funktion des Cliffhangers. Der Schreibstil hat mir gut gefallen und dass ich mit der Protagonistin nicht warm wurde, hatte unter anderem auch damit zu tun, dass Mila mit ihren Problemen toll beschrieben wurde. Bis zum Schluss konnte ich miträtseln, einiges war vorhersehbar, anderes wiederum kam dann doch etwas überraschend. Auf jeden Fall bin ich neugierig geworden, wie es mit Mila weitergehen wird.

 

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1000 Kraniche

 

Für jede Spende an die Ukrainehilfe falte ich einen Kranich für den Frieden - lasst uns die 1000 schaffen! Ihr dürft natürlich gerne mitfalten. Gegen Rückporto schicke ich die Kraniche auch gerne zu, da die Spenden zu 100% an die Organisation gehen!

 

1000 cranes

 

For every donation for 'Help for Ukraine' I will fold a crane for peace - let us do 1000! You can also fold together with me. 

 

 

 

Sadako Sasaki und die Legende der 1.000 Kraniche

 

Auf der Annahme, dass Kraniche ein Jahrtausend leben, fußt vermutlich die Legende, dass das Falten von 1.000 orizuru zur Erfüllung eines Wunsches führt. Ein Papierkranich für jedes Lebensjahr.

Sadako Sasaki war gerade einmal zwei Jahre alt, als die Atombombe auf Hiroshima fiel. Zehn Jahre später erkrankte sie an Leukämie. Durch das Falten von 1.000 Kranichen hoffte sie darauf, wieder gesund zu werden. Sie begründete dadurch die Tradition, senbazuru an Schreine, Tempel und Gedenkstätten zu spenden, die sich dem Frieden widmen. 

(Quelle: https://japanliebe.de/alltaegliches/senbazuru-1000-kraniche/)