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Rezension zu "Über die See" von Mariette Navarro

Ein Buch der leisen Töne

 

Alles läuft auf dem Containerschiff, das von einer erfahrenen Kapitänin geführt wird, in geregelten Bahnen, als sich diesmal ein ungewöhnlicher Wunsch unter der Crew Bahn bricht: Sie wollen einmal auf offener See baden gehen. Die Kapitänin geht auf deren Wunsch ein und danach ist nichts mehr so, wie es war…

 

Nachdem ich gelesen hatte, worum es in dem Buch geht, hatte ich zunächst völlig andere Assoziationen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Es waren viel weniger die Aktionen als die Gedanken, die sich in den Köpfen der Kapitänin und ihrer Crew entspinnen, die das Buch ausmachen. Gedanken vom „Was wäre, wenn…“, die einen zum Nachdenken anregen, zur überraschenden Erkenntnis, dass man selbst oft vor solchen Fragen oder Einsichten steht. Die Figuren bleiben namenlos, auch untereinander herrscht eher eine Anonymität, wie sie häufig im Alltag zu finden ist. Man arbeitet zusammen, redet miteinander, aber man kratzt meist nur an der Oberfläche, ohne sein Gegenüber wirklich zu sehen. Man erfährt über einzelne Personen ein paar Bröckchen, aber vieles bleibt im Ungewissen. Was beschäftigt die einzelnen Menschen, denken sie in einer Situation alle gleich? Was lässt sie verunsichern? Während des Lesens hat man das Gefühl als befände man sich in einer schützenden Blase, wenn um einen herum der Nebel auftaucht und das schlagende Herz des Schiffes unheimlich anmutet. Die Erzählung strahlt eine unglaubliche Ruhe aus und beschränkt sich auf das Wesentliche, lässt einen an der ein oder anderen Stelle im Unklaren, in der Schwebe, die aber sehr gut zum prosaischen Erzählstil der Autorin passt. Ein Buch wie Musik, eine Geschichte der leisen Töne, die aber dennoch ungeheuer kraftvoll daherkommt und keine Minute Langeweile aufkommen lässt.

 

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1000 Kraniche

 

Für jede Spende an die Ukrainehilfe falte ich einen Kranich für den Frieden - lasst uns die 1000 schaffen! Ihr dürft natürlich gerne mitfalten. Gegen Rückporto schicke ich die Kraniche auch gerne zu, da die Spenden zu 100% an die Organisation gehen!

 

1000 cranes

 

For every donation for 'Help for Ukraine' I will fold a crane for peace - let us do 1000! You can also fold together with me. 

 

 

 

Sadako Sasaki und die Legende der 1.000 Kraniche

 

Auf der Annahme, dass Kraniche ein Jahrtausend leben, fußt vermutlich die Legende, dass das Falten von 1.000 orizuru zur Erfüllung eines Wunsches führt. Ein Papierkranich für jedes Lebensjahr.

Sadako Sasaki war gerade einmal zwei Jahre alt, als die Atombombe auf Hiroshima fiel. Zehn Jahre später erkrankte sie an Leukämie. Durch das Falten von 1.000 Kranichen hoffte sie darauf, wieder gesund zu werden. Sie begründete dadurch die Tradition, senbazuru an Schreine, Tempel und Gedenkstätten zu spenden, die sich dem Frieden widmen. 

(Quelle: https://japanliebe.de/alltaegliches/senbazuru-1000-kraniche/)