Wenn man hinter die Oberfläche sieht
Sadie verbringt den Sommer über mit ihrer Freundin im Haus ihrer Tante in Santa Barbara. Dort lernt sie Vince kennen. Während die meisten anderen nur auf sein Äußerliches achten, das so gar nicht in die Gegend der Reichen und Schönen passen mag, möchte Sadie die Geschichte dieses Jungen erfahren, dessen Augen so viel Schmerz in sich zu tragen scheinen, denn sie kennt dieses Gefühl nur zu gut. Doch leider ist Vince davon überzeugt, dass er Sadie nur Ärger einhandeln wird und es scheint, als würden seine Befürchtungen sich bewahrheiten…
Meine Rezension bezieht sich auf die Hörbuchversion.
Zu Beginn der Geschichte scheinen alle Klischees erfüllt zu werden - armer Junge trifft reiches, versnobtes Mädchen - doch es steckt noch viel mehr dahinter und Sadie entpuppt sich als kluge und weltoffene junge Frau, die, obwohl sie mit ihren eigenen Dämonen kämpft, auch einen Blick auf ihre Mitmenschen hat und hinter deren Fassaden schaut. So kommt sie äußerst sympathisch rüber und setzt sich für Vince ein, mit dem es das Leben bisher nicht allzu gut meinte. Die Figuren haben mir sehr gefallen, auch wenn ein paar dabei waren, denen man im wahren Leben lieber nicht begegnen würde.
Gut gefallen hat mir auch der Perspektivwechsel der beiden Protagonisten, wobei ich die Stimme Sadies sehr passend finde, während mir Vinces zu aggressiv war, was zwar irgendwie zu dessen Grundstimmung passte - immer unter Strom, voller Misstrauen und Selbstzweifel - aber auf Dauer etwas anstrengend war. Auch klang er für mich nicht wie ein Mittzwanziger, sondern ein paar Jahre älter. Dennoch war die Story kurzweilig und angenehm zu hören und es gab einige Stellen, die mich sehr berührt haben. Nicht nur ein New-Adult-Roman, sondern auch etwas für im Herzen Junggebliebene und jene, die „mit dem Herzen sehen“.
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