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Rezension zu "Der Therapeut" von Matthias Ernst

Spannend von der ersten bis zur letzten Sekunde

 

 

 

Kaum ist John Burgess Teilhaber einer psychotherapeutischen Praxis geworden, verliert er auch gleich einen Klienten durch Suizid. Und als sei das nicht schon schlimm genug, ist dieser auch noch kein geringerer als der Schriftsteller Christopher Maddock. Doch handelt es sich dabei wirklich um einen Selbstmord? Als dessen Tagebuch plötzlich auftaucht, beginnt Burgess‘ Tochter Poppy zusammen mit einem Freund, Maddocks Träume, die darin beschrieben sind, zu deuten. Auch die Presse ist hinter dem Fall her. Während der Chefredakteur des Morning Star, Jeremy Grimson, Burgess für den Mord verantwortlich und aus der Geschichte eine reißerische Story machen möchte, schlägt sich seine Voluntärin Unity, die von Grimson auf Burgess angesetzt wird, aus Gewissensbissen auf die Seite des Psychotherapeuten und gerät zusammen mit Burgess und Poppy in ein gefährliches Netz aus Intrigen. Die Jagd auf den Spuren des Tagesbuchs beginnt. Werden sie es schaffen, Burgess zu rehabilitieren?

 

Die Story könnte für mich kaum spannender sein, ein perfekter Psychothriller. Die Handlung ist durch die Perspektivwechsel besonders interessant aufgebaut, da man die gleichen Situationen teilweise aus unterschiedlichen Winkeln betrachten kann. Die Figuren sind mit viel Liebe zum Detail beschrieben, so dass ich alles sehr deutlich vor meinem inneren Auge sehen konnte. John Burgess, hin- und hergerissen in seiner Rolle als Psychotherapeut und Vater eines Scheidungskindes. Einerseits beruflich einstmals hochgelobt, privat aber oft völlig überfordert. Seine pubertierende Tochter Elizabeth, auch Poppy genannt, die zwischen den Eltern steht und versucht, ihre Richtung zu finden. Unity, die mit ihrem Afro und der dunklen Hautfarbe rassistischen Übergriffen ausgesetzt ist und sich vor der Entscheidung sieht, ob sie ihrem Gewissen oder der beruflichen Karriere folgen soll. Der Klient von Burgess, Sir Edmund Hathaway, mit seinen Zwangsvorstellungen - wunderbar skizziert. Dazu erhält man noch einen Einblick in die Freud’schen Traumdeutungstheorien.

 

Die übersichtlichen Kapitel und der flüssige Schreibstil tragen ihr Übriges dazu bei, aus der Geschichte einen regelrechten Pageturner zu machen. Das Cover ist recht schlicht gehalten, zeigt aber durch die Blutspuren, dass mehr als nur Psychoterror eine Rolle spielen könnten. Von daher kann ich dieses Buch wirklich nur wärmstens empfehlen, wenn man Spannung von der ersten bis zur letzten Sekunde haben möchte.

 

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1000 Kraniche

 

Für jede Spende an die Ukrainehilfe falte ich einen Kranich für den Frieden - lasst uns die 1000 schaffen! Ihr dürft natürlich gerne mitfalten. Gegen Rückporto schicke ich die Kraniche auch gerne zu, da die Spenden zu 100% an die Organisation gehen!

 

1000 cranes

 

For every donation for 'Help for Ukraine' I will fold a crane for peace - let us do 1000! You can also fold together with me. 

 

 

 

Sadako Sasaki und die Legende der 1.000 Kraniche

 

Auf der Annahme, dass Kraniche ein Jahrtausend leben, fußt vermutlich die Legende, dass das Falten von 1.000 orizuru zur Erfüllung eines Wunsches führt. Ein Papierkranich für jedes Lebensjahr.

Sadako Sasaki war gerade einmal zwei Jahre alt, als die Atombombe auf Hiroshima fiel. Zehn Jahre später erkrankte sie an Leukämie. Durch das Falten von 1.000 Kranichen hoffte sie darauf, wieder gesund zu werden. Sie begründete dadurch die Tradition, senbazuru an Schreine, Tempel und Gedenkstätten zu spenden, die sich dem Frieden widmen. 

(Quelle: https://japanliebe.de/alltaegliches/senbazuru-1000-kraniche/)