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Rezension zu "Gefährliches Vertrauen" von Cornelia Härtl

Erschreckend glaubwürdig

 

 

 

Lena Borowski ist Sozialarbeiterin, die vom Jugendamt in einen sozialen Brennpunkt in Offenbach versetzt wird. Nach anfänglicher Skepsis, ob es sich dabei nicht nur um politische Machtspielchen handelt, geht sie jedoch voll in ihrer neuen Aufgabe auf. Aber sie begibt sich auch auf private Ermittlungsarbeit, denn eine alte Schulfreundin meldet sich bei Lena. Sie bittet um deren Mithilfe, da ihre Schwägerin verschwunden zu sein scheint. Die Spur führt Lena in die SM-Szene Frankfurts. Plötzlich taucht die Leiche einer jungen Frau auf. Handelt es sich dabei um die Vermisste?

 

Die Arbeit mit den heruntergekommenen Familien und vor allem verwahrlosten Kindern ist erschreckend glaubwürdig beschrieben. Die Geschehnisse um die kleine Samantha nehmen einen mit und stimmen traurig, da es leider viel zu häufig so passiert. Und auch die eigentliche Geschichte rund um die vermisste Sabrina ist gut und durchaus realistisch beschrieben. Was mich ein bisschen stört, ist das Erklären einiger Begriffe, von denen ich mir nicht vorstellen kann, dass Lena noch nie davon gehört hat. Hier ein Beispiel: „Was bedeutet das denn – extrem devot … sucht absolut dominanten Mann, der sie unterwirft und über ihre Grenzen führt … 24/7 angestrebt?“ Vielleicht habe ich aber mittlerweile auch selbst so viel darüber gelesen und gehört, dass ich das als normale Begriffe ansehe. Das tut dem Buch generell aber keinen Abbruch.

 

Die Story ist flüssig geschrieben, ein ums andere Mal musste ich einfach weiterlesen, weil es so spannend beschrieben ist. Dabei wurde ich mit den einzelnen Figuren eigentlich gar nicht so warm. Sie sind alle toll und detailliert beschrieben, aber selbst die Protagonistin Lena selbst ist mir nicht hundertprozentig sympathisch, obwohl ich ihre Arbeit wirklich bewundere. Das könnte unter anderem auch an ihrer Beziehung zu einer Japanerin liegen, die sehr introvertiert dargestellt ist, was aber im Laufe des Buches erklärt wird, weshalb. Lena selbst kommt mir auch immer etwas oberflächlich rüber, obwohl sie das eigentlich gar nicht ist. Ihre Hintergrundgeschichte macht dieses Verhalten deutlich. Und die Tatsache, dass ich nicht alle Charaktere mag ist für mich eher ein Zeichen, dass man sich mit der Story beschäftigen muss und zum Nachdenken kommt, woran das liegt und vielleicht auch eigene Vorurteile ausräumen kann.

 

Insgesamt trotz meiner kleinen Kritikpunkte ein spannendes Buch mit einem interessanten Hintergrund. Lena Borowskis erster Fall und bestimmt nicht mein letzter.

 

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1000 Kraniche

 

Für jede Spende an die Ukrainehilfe falte ich einen Kranich für den Frieden - lasst uns die 1000 schaffen! Ihr dürft natürlich gerne mitfalten. Gegen Rückporto schicke ich die Kraniche auch gerne zu, da die Spenden zu 100% an die Organisation gehen!

 

1000 cranes

 

For every donation for 'Help for Ukraine' I will fold a crane for peace - let us do 1000! You can also fold together with me. 

 

 

 

Sadako Sasaki und die Legende der 1.000 Kraniche

 

Auf der Annahme, dass Kraniche ein Jahrtausend leben, fußt vermutlich die Legende, dass das Falten von 1.000 orizuru zur Erfüllung eines Wunsches führt. Ein Papierkranich für jedes Lebensjahr.

Sadako Sasaki war gerade einmal zwei Jahre alt, als die Atombombe auf Hiroshima fiel. Zehn Jahre später erkrankte sie an Leukämie. Durch das Falten von 1.000 Kranichen hoffte sie darauf, wieder gesund zu werden. Sie begründete dadurch die Tradition, senbazuru an Schreine, Tempel und Gedenkstätten zu spenden, die sich dem Frieden widmen. 

(Quelle: https://japanliebe.de/alltaegliches/senbazuru-1000-kraniche/)