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Rezension zu "Die Saga von Vinland" von Iny Lorentz

Expedition ins Ungewisse

 

 

 

Die Tochter des norwegischen Jarls Ulfar wird bei einem Überfall auf dessen Anwesen von ihrem ehemaligen Verlobten Jarl Eyvind entführt. Mit ihr, Sigrid, und einer großen Zahl Bauern und Krieger, die er um sich geschart hat, will er neues Land jenseits der bisher gekannten Regionen, auch Vinland genannt, erobern. Andreas und Ailmar, zwei Sachsen, die bei Jarl Ulfar zu Gast waren, werden von Eyvind als Sklaven mit in die neue Welt verschleppt. Zu dessen Pech verliebt sich Sigrid auch noch in Andreas, statt sich auf ihren Gemahl einzulassen, doch sie darf sich dies auf keinen Fall zu deutlich anmerken lassen. Gemeinsam mit der jungen Grönländerin Ingridur träumen Sigrid, Andreas und Ailmar von ihrer Freiheit, während Eyvind seinen Plan weiter verfolgt, in Vinland zu siedeln und die Ureinwohner dort zu bekriegen. Doch die Mission steht unter keinem guten Stern…

 

Die Geschichte entführt uns in die Zeit der Wikinger und der ersten Entdeckungen des nordamerikanischen Kontinents. Leider gibt es keine genaue zeitliche Einordnung, allerdings wurden historische Figuren am Rande in die Story eingebettet, so dass man eine gewisse Orientierung bekam. Auch eine Karte wäre schön gewesen, um die Entfernungen noch besser abschätzen zu können. Iny Lorentz beschreibt in schillernden Farben sehr deutlich die damaligen Ständeunterschiede und die unterschiedlichen Lebenswelten der Nordmänner und der Indianer. Gerade die Darstellung dieser völlig im Widerspruch stehenden Kulturen war toll beschrieben. Einerseits die mittlerweile christianisierten Nordmänner mit ihren Bräuchen und Denkweisen, andererseits die der Ureinwohner, die sehr viel mehr mit der Natur verbunden waren und wie sie jeweils über den anderen gedacht und miteinander kommuniziert haben, fand ich sehr schön geschildert. Das Buch war keine Minute langweilig und man zitterte in den verschiedensten Situationen mit den Protagonisten. Dennoch hatte ich ein wenig Probleme, mich mit Sigrid und Andreas anzufreunden. Während sie immer als für eine Frau ungewöhnlich groß und zumindest bis auf den letzten Abschnitt eher kühl dargestellt wurde, war mir Andreas teilweise fast schon zu weich beschrieben. Vielleicht habe ich den Namen aber auch einfach mit eigenen Erinnerungen assoziiert. Auch das Cover fand ich eher unglücklich gewählt, da die abgebildete Frau in keinster Weise einer der Protagonistinnen ähnelte und auch nicht das eigentliche Thema des Buches repräsentierte, obwohl es sonst ansprechend gestaltet war.

 

Aber selbst wenn immer wieder ähnliche Dinge geschahen, flogen für mich die Seiten nur so dahin, was auch an dem flüssigen Schreibstil und den oft sehr kurzen Kapiteln lag. Gleichzeitig wurden aber auch viele Szenen wiederholt, so dass man sich beispielsweise fragte, ob die Männer früher wirklich so viel mehr mit anderen Körperteilen dachten als heutzutage. Was mich gelegentlich ein wenig störte, waren Redewendungen oder Begriffe, die in dieser Form im Mittelalter noch gar nicht bekannt gewesen sein dürften, wie „den Bock zum Gärtner machen“. Dennoch habe ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt in dieser Welt zwischen den Gletschern Grönlands, den Weiten Islands, den Urwäldern Amerikas und der Geschichte, die sich darum spann.

 

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1000 Kraniche

 

Für jede Spende an die Ukrainehilfe falte ich einen Kranich für den Frieden - lasst uns die 1000 schaffen! Ihr dürft natürlich gerne mitfalten. Gegen Rückporto schicke ich die Kraniche auch gerne zu, da die Spenden zu 100% an die Organisation gehen!

 

1000 cranes

 

For every donation for 'Help for Ukraine' I will fold a crane for peace - let us do 1000! You can also fold together with me. 

 

 

 

Sadako Sasaki und die Legende der 1.000 Kraniche

 

Auf der Annahme, dass Kraniche ein Jahrtausend leben, fußt vermutlich die Legende, dass das Falten von 1.000 orizuru zur Erfüllung eines Wunsches führt. Ein Papierkranich für jedes Lebensjahr.

Sadako Sasaki war gerade einmal zwei Jahre alt, als die Atombombe auf Hiroshima fiel. Zehn Jahre später erkrankte sie an Leukämie. Durch das Falten von 1.000 Kranichen hoffte sie darauf, wieder gesund zu werden. Sie begründete dadurch die Tradition, senbazuru an Schreine, Tempel und Gedenkstätten zu spenden, die sich dem Frieden widmen. 

(Quelle: https://japanliebe.de/alltaegliches/senbazuru-1000-kraniche/)