· 

Rezension zu "Insel der Nachtigallen, Bd. 1" von Nora Amelie

Neue Wege wagen?

 

 

 

Theresa und Tom sind seit 15 Jahren verheiratet, führen eine gemeinsame Zahnarztpraxis, haben eine pubertierende Tochter, aber ihr sonstiges Leben leben sie weitgehend nebeneinander her. Sie haben im Laufe der Zeit ihre Routinen entwickelt und sind eigentlich gemeinsam einsam. Theresa flüchtet sich in das Schreiben erotischer Geschichten, in denen sie ihre Fantasien ausleben kann, denn obwohl sie in manchen Situationen eher verklemmt scheint, sehnt sie sich doch nach mehr Aufmerksamkeit und Erotik in ihrem eingefahrenen Leben und hat immer mehr das Gefühl, dass sie und Tom doch so gar keine Gemeinsamkeiten haben.

 

So sehr ihr Mann dies zunächst zu ignorieren scheint, so sehr kommt er, ohne sich Theresa gegenüber dazu zu äußern, ins Grübeln. Also entwickelt er eine ungewöhnliche und folgenschwere Idee - er sieht sich nach einer möglichen Affäre für Theresa um, die sie unbeobachtet auf die Insel Bornholm verfolgen und ihr ein paar nette Stunden bescheren soll, denn dort will sie zwei Wochen ohne ihre Familie verbringen, um neue Energie zu tanken und weiter an ihren Geschichten zu arbeiten. Wird Toms Plan aufgehen? Wird ihm Theresa auf die Schliche kommen?

 

 

Die Atmosphäre wird durch die genauen Beschreibungen der herrlichen Natur Dänemarks, des Hauses auf Bornholm und der emotionalen Dialoge sehr gut transportiert. Man nimmt den Duft des Meeres, den des Fischs, der gebraten wird, und des Aftershaves in sich auf, hört das Rauschen der Wellen und das Singen der Nachtigallen.

 

Die Autorin beschreibt ihre Protagonisten sehr detailreich und mit viel Herzblut. Man spürt gut die innere Zerrissenheit von Theresa, Tom und Jon in dieser besonderen Situation. Man leidet mit Theresa, man spürt die prickelnde Erotik, fühlt mit ihr gemeinsam die Schmetterlinge im Bauch. Und man kommt ins Grübeln: Wie würde man selbst in solch einer Situation reagieren?

 

 

Der flüssige Schreibstil trägt sein Übriges dazu bei, so dass man nur so über die Seiten fliegt. Am Ende angekommen ist man traurig, dass es schon vorbei ist und neugierig, wie es weitergeht. Zum Glück gibt es einen zweiten Teil. Und wenn man in Nora Amelies Sog gezogen wurde, kann man einige der Protagonisten auch in anderen ihrer Geschichten aus einer teilweise ganz anderen Perspektive kennen lernen. Ich werde es auf jeden Fall!

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

1000 Kraniche

 

Für jede Spende an die Ukrainehilfe falte ich einen Kranich für den Frieden - lasst uns die 1000 schaffen! Ihr dürft natürlich gerne mitfalten. Gegen Rückporto schicke ich die Kraniche auch gerne zu, da die Spenden zu 100% an die Organisation gehen!

 

1000 cranes

 

For every donation for 'Help for Ukraine' I will fold a crane for peace - let us do 1000! You can also fold together with me. 

 

 

 

Sadako Sasaki und die Legende der 1.000 Kraniche

 

Auf der Annahme, dass Kraniche ein Jahrtausend leben, fußt vermutlich die Legende, dass das Falten von 1.000 orizuru zur Erfüllung eines Wunsches führt. Ein Papierkranich für jedes Lebensjahr.

Sadako Sasaki war gerade einmal zwei Jahre alt, als die Atombombe auf Hiroshima fiel. Zehn Jahre später erkrankte sie an Leukämie. Durch das Falten von 1.000 Kranichen hoffte sie darauf, wieder gesund zu werden. Sie begründete dadurch die Tradition, senbazuru an Schreine, Tempel und Gedenkstätten zu spenden, die sich dem Frieden widmen. 

(Quelle: https://japanliebe.de/alltaegliches/senbazuru-1000-kraniche/)