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Rezension zu "Die böse Lust" von Axel Schnell

Thriller einmal auf den Kopf gestellt

 

 

 

 

Man fragt sich ja häufig, was in den Köpfen von Serienmördern vor sich geht. Hier erfährt man es und es klingt einerseits sehr irritierend und durchgeknallt, andererseits aber durchaus auch logisch nachvollziehbar.

 

 

Axel Schnell greift hier auf die altnordische Mythologie und die Macht der Runen zurück und spinnt daraus ein perfides Netz rund um den Wohltäter Jan Godewill. Er zeigt auf, welch animalische Triebe in einem Menschen stecken und welche Kraft besondere Zeichen und Mythen auf einen haben können. Dabei scheut er vor der detailgetreuen Beschreibung ritueller Opferhandlungen nicht zurück.

 

 

Das Ermittlerteam um Harry Haller, ausgerechnet nach dem bekannten „Steppenwolf“ benannt, steht in diesem Thriller zwar nicht im Mittelpunkt, und man kann selbst nicht mehr mitraten, wer diesmal der Mörder ist, dennoch wird der Leser immer auf Spannung gehalten, denn in diesem Fall stellt sich trotz allem die Frage: Wer wird das nächste Opfer sein? Und wird es dem Killer gelingen, sein Ziel zu erreichen oder wird die Polizei den Sieg davontragen?

 

 

Die Charaktere sind sehr teilweise sehr komplex angelegt. Wie schafft man es als Serienkiller, den Schein zu wahren, welche Motive treiben einen an? Die ambivalente Helena, Godewills Assistentin und Geliebte, Anna, Hallers Assistentin, die den guten und einsamen Kern ihres Chefs erkannt hat und natürlich Haller selbst, den man sich richtig gut vorstellen kann mit seiner Rindswurst und der Zigarette.

 

 

Der Schreibfluss wird teilweise durch Einschübe aus der nordischen Mythologie unterbrochen, die nicht immer leicht zu lesen sind, aber für mich absolut passend, zumal man dadurch die Motive besser nachvollziehen kann und man gleichzeitig eine Einführung bzw. Auffrischung in die Götterwelt erhält.

 

 

Insgesamt für mich ein absolut lesenswertes Buch mit vielen Hintergrundinformationen mal aus einer eher ungewöhnlichen Sichtweise heraus.

 

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1000 Kraniche

 

Für jede Spende an die Ukrainehilfe falte ich einen Kranich für den Frieden - lasst uns die 1000 schaffen! Ihr dürft natürlich gerne mitfalten. Gegen Rückporto schicke ich die Kraniche auch gerne zu, da die Spenden zu 100% an die Organisation gehen!

 

1000 cranes

 

For every donation for 'Help for Ukraine' I will fold a crane for peace - let us do 1000! You can also fold together with me. 

 

 

 

Sadako Sasaki und die Legende der 1.000 Kraniche

 

Auf der Annahme, dass Kraniche ein Jahrtausend leben, fußt vermutlich die Legende, dass das Falten von 1.000 orizuru zur Erfüllung eines Wunsches führt. Ein Papierkranich für jedes Lebensjahr.

Sadako Sasaki war gerade einmal zwei Jahre alt, als die Atombombe auf Hiroshima fiel. Zehn Jahre später erkrankte sie an Leukämie. Durch das Falten von 1.000 Kranichen hoffte sie darauf, wieder gesund zu werden. Sie begründete dadurch die Tradition, senbazuru an Schreine, Tempel und Gedenkstätten zu spenden, die sich dem Frieden widmen. 

(Quelle: https://japanliebe.de/alltaegliches/senbazuru-1000-kraniche/)